Was bedeutet Reinheitsgrad Stickstoff und warum ist er entscheidend?
Der Reinheitsgrad Stickstoff beschreibt das Maß an Unreinheiten im Stickstoffgas. Je nach Anwendungsgebiet kann ein unterschiedlicher Reinheitsgrad erforderlich sein, insbesondere in der Lebensmittel-, Elektronik-, Metallverarbeitungs- und Pharmabranche. Der Reinheitsgrad Stickstoff hat dabei direkten Einfluss auf die Qualität der Prozesse, Endprodukte und die Sicherheit in Labor- sowie Industrieumgebungen.
Reinheitsgrade im Überblick
Stickstoff wird in einer Vielzahl von Reinheitsgraden angeboten – von industriellem Stickstoff mit einem Reinheitsgrad von etwa 95 % bis hin zu hochreinem Stickstoff mit einem Reinheitsgrad von 99,9999 %, häufig angegeben als 6.0 (entspricht 6 „Neunen“). Der benötigte Reinheitsgrad Stickstoff hängt maßgeblich vom Einsatzbereich ab. Während für die Inertisierung in der Metallverarbeitung ein Reinheitsgrad von 4.6 (99,996 %) ausreichend ist, erfordert die Halbleiterproduktion meistens einen Reinheitsgrad von 6.0.
Anwendungsbereiche und deren Anforderungen
In der Lebensmittelindustrie wird Stickstoff unter anderem zur Verpackung verwendet. Der Reinheitsgrad Stickstoff muss hier besonders hoch sein, da der Kontakt mit Lebensmitteln keine unerwünschten Rückstände erzeugen darf. In der Medizin und pharmazeutischen Produktion wird extrem reiner Stickstoff benötigt, der keine Spurenmetalle oder organische Verbindungen enthält. Auch in der Kryotechnik hängt die Sicherheit und Wirksamkeit der Anwendung stark vom richtigen Reinheitsgrad Stickstoff ab.
Wie wird der Reinheitsgrad Stickstoff bestimmt?
Zur Bestimmung des Reinheitsgrads werden moderne Messverfahren eingesetzt, darunter Gaschromatographen oder Spektroskopiemethoden. Die größte Herausforderung besteht jedoch darin, minimale Verunreinigungen wie Argon, Sauerstoff oder Kohlenstoffdioxid korrekt zu quantifizieren. Der Reinheitsgrad Stickstoff wird in der Regel in Dezimalstellen ausgedrückt, z. B. 5.0 für 99,999 %. Dies hilft Anwendern, exakt zu bestimmen, ob der verwendete Stickstoff ihren Anforderungen genügt.
Qualitätsmanagement und Normvorgaben
Sowohl europäische als auch internationale Normen legen den Standard für den Reinheitsgrad Stickstoff fest. So gibt es beispielsweise die ISO 14175, die die Reinheitsanforderungen beim Schweißen beschreibt. In der Pharmabranche kommt der Reinheitsgrad Stickstoff laut GMP-Standards (Good Manufacturing Practice) zum Einsatz. Qualitätssicherungssysteme in produzierenden Unternehmen müssen dokumentieren, dass der verwendete Reinheitsgrad Stickstoff den Vorgaben entspricht.
Auswirkungen von Verunreinigungen
Schon geringste Abweichungen vom vorgesehenen Reinheitsgrad Stickstoff können Prozesse drastisch beeinflussen. Eine geringe Sauerstoffbeimischung kann z. B. bei der Herstellung von Halbleitern Defekte und Ausschuss verursachen. In der Lebensmittelverpackung kann ein zu niedriger Reinheitsgrad Stickstoff dazu führen, dass die Haltbarkeit der Produkte deutlich sinkt. In vielen klinischen Anwendungen ist absolute Reinheit strikt erforderlich, da jede Verunreinigung lebensgefährlich sein könnte.
Technologien zur Herstellung und Aufbereitung
Zur Erreichung des gewünschten Reinheitsgrads verwenden Hersteller verschiedene Technologien, darunter Druckwechseladsorption (PSA), kryogene Luftzerlegung oder Membranverfahren. Bindend für den erfolgreichen Einsatz ist jedoch die Kontrolle des Endprodukts und die Einhaltung des spezifizierten Reinheitsgrad Stickstoff. Besonders bei mobilen Stickstoffgeneratoren ist auf die Reinheitsüberwachung zu achten, da diese schwankende Ergebnisse liefern können, abhängig vom eingesetzten Druck und den Umgebungsbedingungen.
Auswahl des passenden Lieferanten
Beim Einkauf von Stickstoff ist es unerlässlich, auf die Angabe des Reinheitsgrades zu achten. Seriöse Anbieter stellen dem Endkunden ein Analysezertifikat oder ein sogenanntes „Certificate of Analysis (CoA)“ zur Verfügung, das den exakten Reinheitsgrad Stickstoff und die Messmethoden auflistet. Der Bezug von verifiziertem Industriestickstoff von qualitätszertifizierten Quellen reduziert Risiken und garantiert prozesssichere Anwendungen.
Fazit: Fokus auf Qualität beim Reinheitsgrad Stickstoff
Die Anforderungen an Stickstoffgas steigen stetig – sowohl im industriellen als auch im wissenschaftlichen Umfeld. Nur durch die genaue Definition und Überwachung des Reinheitsgrad Stickstoff kann die gewünschte Prozesssicherheit und Produktqualität gewährleistet werden. Wer langfristig plant, sollte zudem auf verlässliche Technik und valide Lieferanten setzen.
Der Reinheitsgrad Stickstoff ist kein statischer Wert, sondern ein entscheidender Faktor für Effizienz, Qualität und Sicherheit – branchenübergreifend und international genormt.


